Zukunftsbild schärfen: Höhere Motivation und Zielgenauigkeit

Ziel klären

Sicherlich gehören glückliche Zufälle zur Geschichte der meisten Unternehmen. Geprägt wird der langfristige Erfolg aber durch die Menschen in der Organisation, die mit den Veränderungen im Umfeld systematisch umzugehen wissen. Dazu gehört die klare Idee, wohin die Reise gehen soll. Erst die genaue Beschreibung des Ziels erlaubt es uns zu beurteilen, ob wir am richtigen Ort und zur richtigen Zeit angekommen sind.

Das Zukunftsbild als Beschreibung der Organisation in beispielsweise fünf Jahren kann nicht bis ins letzte Detail zutreffend gestaltet werden, denn Unwägbarkeiten, potentielle Risiken und Komplexität im Umfeld des Unternehmens können Planungsdetails verändern oder im schlimmsten Fall ein Geschäftsmodell unbrauchbar machen. Der grosse Vorteil des Führens mit Visionen und Szenarien besteht darin, dass man lernt in Optionen zu denken und zu handeln, mehr Chancen als Probleme sieht und beim Eintreten von vorhergesehenen Situationen schnell agieren kann.

Damit ein Zukunftsbild an Schärfe und Verlässlichkeit gewinnt, müssen wir das Umfeld des Unternehmens und dessen Entwicklung besser verstehen lernen: die relevanten Trends, Branchen-, Markt- und makroökonomische Kräfte.

Geschäftsmodelle, erarbeitet  mit Mitarbeitern, sind präziser und erfolgreicher.

Wissen der Mitarbeiter nutzen

Die Integration von Mitarbeitern in den Gestaltungsprozess, sprich die Nutzung der kollektiven Intelligenz, bringt dabei erhebliche Vorteile:

  • Die blinden Flecken verkleinern sich durch unterschiedliche Sichtweisen.
  • Der Entwurf von möglichen Umfeldszenarien und des optimalen Geschäftsmodells im angepeilten Zeitraum sind aufgrund des breiten Wissens variantenreicher, präziser und …
  • … fürs Personal glaubwürdiger, als wenn der Vorschlag aus dem Direktionszimmer stammt.

In den Workshops in Unternehmen erlebe ich überwiegend Mitarbeiter mit Mut, Aufbruchstimmung und Lernbereitschaft. Bequemlichkeit und die Angst vor dem Nichtbeherrschen von Umfeldeinflüssen wie die Digitalisierung und die Verhaltensveränderung der Konsumenten weichen im Veränderungsprozess. Optimismus und Kreativität nehmen Überhand und erleichtern den Weg in die Zukunft. Diesen geht jedes Unternehmen. Die Frage ist nur: verändert es sich durch eigene Ideen und Kraft oder wird es durch die Kräfte im Umfeld verändert?

Klar, die Kristallkugel existiert nicht. Im strategischen Prozess geht es denn auch darum, den Blick auf das relevante Umfeld und die ganze Organisation zu schärfen und die Beweglichkeit im Alltag zu trainieren. Am erfolgreichsten sind gemäss meiner Erfahrung jene Unternehmen, die auf der eigenen Identität und der Vision als Leitstern und dem Wirkungstreiber Mensch als Kunde und Mitarbeiter bewusst aufbaut.